Pressemitteilung
Am Heidingsfelder Nikolaustor
Mit wenig Geld viel erreichen
Heidingsfeld hat sich in den letzten Jahrzenten immer mehr Richtung Haltestelle Reuterstraße verschoben. Geschäfte für den täglichen Bedarf, aber auch die Gastronomie sind heute im Wesentlichen zwischen Rathausplatz und Reuterstraße angesiedelt. Gleichzeitig bildet der Beginn der Wenzelstraße auch die Eingangstüre nach Heidingsfeld und hat somit auch die Aufgabe, Menschen neugierig auf das Städtle zu machen. Sei es nun als Kunde der Heidingsfelder Geschäfte, als Gast der ansässigen Lokale oder als zufällig vorbeikommender Reisender – dieser Bereich ist eine Visitenkarte für den Altort und die sollte möglichst ansprechend sein.
Hier rückt nun der Platz am Nikolaustor ins Blickfeld. Wie die älteren Heidingsfelder noch wissen, handelt es sich ursprünglich nicht um einen Platz, sondern um die ehemalige Zufahrtsstraße zum Nikolaustor. Bis in die frühen 1960er Jahre wurde noch der gesamte Autoverkehr durch das spätmittelalterliche Stadttor geführt. Die Zufahrt zum Nikolaustor war demnach die Hauptverkehrsstraße, die erst durch den Stadtmauerdurchbruch zur Wenzelstraße den jetzigen „Platzcharakter“ erhalten hat.
Außer der verkehrsberuhigten Situation bietet der Platz aber noch weitere Qualitäten, die ihn als echten Platz förmlich prädestinieren; Qualitäten, die in Heidingsfeld an keiner anderen Stelle zu finden sind. Das Besondere ist zunächst das auch für Heidingsfeld typische Kopfsteinpflaster. Außerdem zeichnet ihn eine harmonische, weitgehend historische Randbebauung mit gut zu einander passenden Häusern aus. Zudem verfügt der Platz mit dem Nikolaustor über ein herausragendes Heidingsfelder Baudenkmal. Aber auch seine Lage mit der Öffnung zur Haltestelle Reuterstraße und somit im Blickfeld der Kunden des Möbelhauses XXXL Lutz machen ihn als Visitenkarte für Heidingsfeld besonders interessant.
Leider wird der Platz heute weitgehend für Parkplätze genutzt, so dass seine Qualitäten nicht zum Tragen kommen. Es ist also höchste Zeit diesen Platz aufzuwerten. Das wurde auch im ISEK Heidingsfeld erkannt und 100.000,- € für seine Ertüchtigung eingeplant. Allerdings werden bis zur Umsetzung noch ein paar Jahre vergehen, da natürlich der Rathausplatz Priorität hat, auch wenn da 2016 wegen eines nochmaligen Gestaltungswettbewerbs wahrscheinlich immer noch kein „Spatenstich“ erfolgt. Meiner Ansicht nach unverständlich.
Am Nikolaustor müssten wir mit einer Aufwertung nicht so lange warten, da das Geld hier erst mal keine Rolle spielt. Ich habe deshalb einen Antrag gestellt, zunächst die vier Parkplätze auf dem gepflasterten Teil zwischen Giemaulschenke und der Pizzeria Mulino zu entfernen sowie dies bei zwei weiteren zu prüfen.
Die Vorteile wären: Kein Parkplatzsuchverkehr (Abgase) mehr vor den Gaststätten, die Aufenthaltsqualität wird deutlich gesteigert, Außengastronomie ist nun besser möglich und zieht somit weitere Besucher nach Heidingsfeld, der Stadteingang wird beruhigt und aufgewertet.
Nachteile für Autofahrer werden praktisch nicht entstehen, da genügend Parklätze in nächster Nähe vorhanden sind. Also lasst uns das Große zügig angehen, aber das Machbare sofort umsetzen.
Heinz Braun
Mitglied des Stadtrats, ÖDP