Pressemitteilung
Profisport ist nicht Aufgabe der Stadt
ÖDP stimmt gegen Kickersförderung und beklagt schlechten Stil
Unterstützung für den
In der Stadtratssitzung am 6. April wurde erneut das Thema „Unterstützung der Kickers“ diskutiert. Anlass war die Mitteilung des Vereins, dass diese das bisherige Stadion am Dallenberg dauerhaft nicht nutzen könnten. Deshalb will der Verein eine Beihilfe für den Betrieb und für Investitionen beantragen. ÖDP-Fraktionsvorsitzender Raimund Binder führte in seiner Stellungnahme dazu aus:
1. Die Kickers können und wollen ein Stadion mit 40 Millionen allein bauen; bisher war immer von notwendigen Hilfen der Stadt die Rede. Dies ist offenbar nicht mehr nötig.
2. Es handelt sich nach Ansicht der ÖDP um reine Profisportförderung. Das ergibt sich allein aus der Beschluss-Begründung zu Nr. 3 und 4, in der es heißt „aufgrund der Auflagen der Deutschen Fußballliga“ - und die gibt es jetzt nur im Zusammenhang mit dem Profifußball.
3. Viele Fragen sind nicht geklärt, z.B was heißt Betriebsbeihilfe? Welche Investitionen werden noch benötigt? Was passiert bei sportlichem Misserfolg? Wie sollen die Beihilfe gewährt werden für einen Antrag, den es noch gar nicht gibt? Wieder soll ein Beschluss gefasst werden, der all diese Fragen und viele weitere nicht beantwortet.
4. Die Stadtverwaltung, die bisher engagiert und flexibel gearbeitet hat, wird in einer arroganten Art und Weise abgefertigt und beleidigt. Das zeigt, welche Haltung hier an den Tag gelegt wird. Und wer wollte jetzt noch auf die Aussagen der Verantwortlichen bauen? sie können sich morgen ändern oder fallen so knapp aus, wie in dem uns vorliegenden Schreiben. Dazu passen auch Äußerungen, die man durchaus als Erpressung des Stadtrates werten könnte, wenn von einem Rückzug des Investors gesprochen wird.
5. Es wird versucht, den Stadtrat zu spalten, sachliche Gewissensentscheidungen werden abgewertet. Das ist für einen Beihilfesteller über 2,4 Millionen absolut unangebracht, und es ist vor allem auch unsachlich.
6. Es stellt sich schon die Frage mehr als deutlich, wie eindeutig das Bekenntnis zu Würzburg überhaupt ist. Ja gibt es das überhaupt? Dem Stadtrat liegt es nicht vor, und niemand dürfte sich wundern, wenn in 6 Monaten aus dem Abzug vom Dallenberg ein Abzug aus Würzburg wird.
7. Die Suche nach einem anderen Standort im Zusammenhang mit einem Gewerbegebiet unterstützen wir dennoch, allerdings braucht es dafür keinen externen Gutachter. Die Suche nach solchen Grundstücken könne die Bauverwaltung/Wirtschaftsförderung leisten.
Die Fraktion beantragt deshalb, dass Nr. 2 des Beschlusses abgeändert wird und die Wirtschaftsförderung ggf. mit zusätzlichen Personalmitteln mit der Suche und Klärung nach einem Standort beauftragt wird.
In der Debatte hatte ÖDP-Stadtratsmitglied Heinz Braun noch beantragt, die 2,4 Millionen, die in der Beschlussvorlage „zugesagt“ wurden, in eine „Bereitstellung“ abzuändern. Zudem sollte der Satz aufgenommen werden, dass alle Beträge bzw. Beihilfen erst durch den Stadtrat im Einzelnen genehmigt werden müssten.
Dies lehnte eine knappe Stadtratsmehrheit aber ab.
So wurde der Beschluss „Unterstützung des Spielbetriebes des FC Würzburger Kickers e.V. - Untersuchung alternativer Standorte“ mit 34 zu 11 Stimmen angenommen. Die ÖDP-Fraktion stimmte geschlossen dagegen.